Martin Haselböck
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Vollständige Biographie
Gründer & künstlerischer Leiter Orchester Wiener Akademie
Künstlerischer Leiter Musica Angelica
"Conductor in residence" Liszt-Festival Raiding

Der österreichische Dirigent Martin Haselböck stammt aus einer bekannten Musikerfamilie. Nach Studien in Wien und Paris und mit internationalen Wettbewerbspreisen ausgezeichnet, erwarb er sich früh große Reputation als Organist und arbeitete mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Lorin Maazel, Wolfgang Sawallisch, Riccardo Muti und vielen anderen.
 
Mehrere bedeutende zeitgenössische Komponisten wie Ernst Krenek, Alfred Schnittke, Cristobal Halffter oder Gilbert Amy haben für Martin Haselböck Kompositionen geschrieben und ihm diese gewidmet. Seine aus über 50 Aufnahmen bestehende Diskographie als Organist wurde mit dem Deutschen Schallplattenpreis, dem Diapason d'Or und dem Ungarischen Liszt-Preis gewürdigt und beinhaltet u.a. die vielbeachtete jüngste Aufnahme des Gesamtwerkes für Orgel von Franz Liszt. 
 Martin Haselböck ist Juror der großen internationalen Orgelwettbewerbe und hat beratend am Bau zahlreicher Konzertinstrumente, so der im März 2011 eröffneten neuen Orgel im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins mitgewirkt.
 
Martin Haselböcks intensive Beschäftigung mit dem Repertoire der klassischen Kirchenmusik im Rahmen seiner Tätigkeit als Hoforganist veranlasste ihn 1985 zur Gründung des Orchesters Wiener Akademie. Neben einem jährlichen Konzertzyklus in Wiener Musikverein sind er und sein Originalklangorchester regelmäßig Gast und "artists in residence" in Konzertsälen und Opernproduktionen auf der ganzen Welt. Über 60 Aufnahmen mit Musik von Bach bis hin zu Kompositionen des beginnenden 20. Jahrhunderts (so das auf Texte von Friederike Mayröcker von Haselböck komponierte "Jandl-Requiem") wurden vom Orchester Wiener Akademie unter seiner Leitung veröffentlicht. Zu den Preisen die das Orchester für seine Aufnahmen erhielt, zählen der Deutsche Schallplattenpreis und der Diapason d'Or.
 
Beim Lisztfestival Raiding setzt Martin Haselböck derzeit die erstmalige Gesamtaufführung und -einspielung aller Orchesterwerke von Franz Liszt im Originalklang um. Die ersten sechs CDs dieser "The Sound of Weimar" genannten Serie mit allen Symphonischen Dichtungen wurden von der internationalen Fachpresse hochgelobt und erhielten neben dem Jun-Tokusen-Award bereits den zweiten Liszt Ferenc International Grand Prix du Disque in Folge (2011 & 2012). 

 
Martin Haselböck ist gefragter Gastdirigent weltweit führender Orchester und leitete in dieser Funktion bisher die Wiener Symphoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, das Deutsche Symphonie-Orchester und Konzerthausorchester Berlin, Staatskapelle Weimar, die Dresdner Philharmonie, das Orchestra Giuseppe Verdi Milano, die Nationalphilharmonien Spaniens, Ungarns, Tschechiens, Estlands, der Slowakei und Sloveniens, das Orchestre National de Lyon, das Royal Philharmonic Orchestra Flandern, das Marinksy Orchester und viele andere.
 
Weitere Engagements führten Martin Haselböck nach Nordamerika, Asien und Australien, wo er u.a. die Los Angeles Philharmonic, das Philadelphia Orchestra, die Symphonieorchester von Pittsburgh, Washington, San Francisco, Detroit, Toronto und Vancouver, das Los Angeles und das Saint Paul Chamber Orchestra sowie das Malaysian Philharmonic Orchestra und das Sydney Symphony Orchestra dirigierte.
 
Seit 2004 ist Martin Haselböck zudem Chefdirigent des Musica Angelica Baroque Orchestra Los Angeles. Mit diesem Ensemble tritt er regelmäßig in Kalifornien und im Ausland auf.
 
Auch als Operndirigent blickt Martin Haselböck seit seinem Debüt bei den Händel-Festspielen Göttingen auf eine angesehene Karriere zurück. Als erster Dirigent erarbeitete er deutschsprachige Neuproduktionen von Mozart-Opern auf Originalinstrumentarium und erhielt für seine Produktion des Don Giovanni den Mozart-Preis der Stadt Prag. Haselböck hat Neuproduktionen bei den Festivals in Salzburg, Schwetzingen oder Wien und an den Opernhäusern von Hamburg, Hannover, Köln und Halle als Dirigent geleitet. Als künstlerischer Leiter des Festivals Reinsberg leitete er gefeierte Produktion von "Der Freischütz", "Fidelio", "Hänsel und Gretel" sowie "Acis und Galatea".
 
Mit dem amerikanischen Schauspieler John Malkovich und dem österreichischem Regisseur Michael Sturminger entwickelte Martin Haselböck die Musikdramen "The Infernal Comedy" und "The Giacomo Variations". Bis Herbst 2013 waren die Produktionen unter der musikalischen Leitung Haselböcks zusammen in knapp 150 Vorstellungen an 72 Spielorten, darunter Hamburg, Budapest London, Paris, Prag, Warschau, Moskau, Istanbul, Tel Aviv, Buenos Aires, Toronto, Chicago, New York und Rio de Janeiro zu sehen . 2013 wurde "The Infernal Comedy" in der deutschen Fassung mit Burgschauspieler Michael Maertens uraufgeführt, die Produktion "The Giacomo Variations" mit John Malkovich wurde unter Mitwirkung von Martin Haselböck und dem Orchester Wiener Akademie verfilmt.
Ein weiteres Produkt der Zusammenarbeit ist „Call me God“, für Orgel und Sopran, welches im März 2017 in der neuen Elbphilharmonie Hamburg uraufgeführt wurde.
 
Das jüngste Werk im Bereich Neues Musiktheater trägt den Titel "Black Cat"  und ist das Ergebnis der ersten Zusammenarbeit von Martin Haselböck mit dem deutschen Regisseur Frank Hoffmann und dem Oscar-Nominierten österreichischen Film- & Multimediakünstler Virgil Widrich. Das Stück für Tenor, zwei Tänzer und Barockensemble nach der Novelle "The Black Cat" von Edgar Allan Poe mit Musik von Johann Sebastian Bach und David Sylvain feierte am 19.11.2012 unter dem Titel "New Angels" in Luxemburg seine Uraufführung.
 
Zuletzt startete nach langer Vorbereitungszeit eine durch Martin Haselböck ins Leben gerufene neue Konzertserie in Wien unter dem Namen RE-SOUND Beethoven. Alle Symphonien Beethovens wurden in Wien uraufgeführt. RE-SOUND Beethoven bringt diese auf Instrumenten ihrer Entstehungszeit erstmals in die prachtvollen Theater und Konzerträume ihrer Premieren zurück. Im Rahmen von RE-SOUND Beethoven erscheint auch eine Gesamtaufnahme Beethovens Symphonien bei dem Label Alpha Records. Die erste CD mit den Symphonien eins und zwei, aufgenommen im Wiener Palais Niederösterreich, erschien im April 2015. Die zweite Aufnahme mit der siebten Symphonie und „Wellingtons Sieg“ erschien im November 2016, Album Nummer drei mit Beethovens Egmont im März 2016.
 
Martin Haselböck erhielt für seine Arbeit mehrere Preise und Auszeichnungen, darunter das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, den Prager Mozart-Preis, den Ungarischen Liszt-Preis und zuletzt das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

2017/2018
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